22. April 2019 Thema: Bauen, Entwickeln und Planen Von Steffen Burmeister
2011 war das Jahr in dem zunächst der Rat, dann auch per Bürgerentscheid die JesteburgerInnen, entschieden hatten, dass Famila kommen soll.
Das aber hätten wir uns nicht gedacht, als wir in der Gemeinderatssitzung vom 24. September 2012 (damals wurden Ratssitzungen noch im Hotel Niedersachsen abgehalten) mit 2/3-Mehrheit dem aus diesem Beschluss folgenden und intensiv verhandelten und diskutierten Vertrag zugestimmt hatten, dass das dann doch 6 Jahre dauern würde, bis der erste Spatenstich letztes Jahr erfolgt und jetzt, diese Woche, die Grundsteinlegung stattfindet.
Insgesamt 8 Jahre haben wir uns also immer wieder mit dem Thema beschäftigt. Haben die Gerichtsverhandlung vor dem OLG in Lüneburg gegen die klagende Nachbargemeinde Hanstedt erduldet, uns am Ergebnis ausgerichtet und mit einer reduzierten Fläche einen neuerlichen B-Plan beraten und verabschiedet, der dann unbeanstandet in Kraft getreten ist. Berichtet hatten wir dazu in den letzten Jahren immer wieder ausführlich (z.B. NL#018, NL#058, NL#111).
Jetzt geht es also bald los. Noch in diesem Jahr werden Jesteburger BürgerInnen (und natürlich auch KonsumentInnen aus der weiteren Umgegend) in der Schützenstrasse einkaufen können. Ein moderner Markt steht uns dann allen zur Verfügung und soll dazu beitragen, dass mehr Kaufkraft vor Ort gebunden wird.
Auf dem knapp 18.000 qm großen Grundstück werden 160 Parkplätze zur Verfügung stehen, die Einkaufswagen werden pfandfrei genutzt. Im Markt gibt es eine Vorkassenzone mit Bäckerei, Tabak- und Zeitschriftenladen und Post, und Famila wird auch die seit der unfreiwilligen Schließung von Biermaack im Gewerbegebiet vorhandene Lücke im Bereich des Getränkeabholmarkts schließen.
60 Mitarbeiter haben dann einen Arbeitsplatz bei Famila in Jesteburg, 40.000 Produkte werden angeboten, davon – dem Unternehmen ist der regionale Bezug erklärtermaßen wichtig – 8.000 Produkte von Herstellern aus Norddeutschland. 650 verschiedene Weine, je 400 Käse- und Wurstsorten an der Bedientheke – das sollte den grundsätzlichen Bedarf decken.
A propos Klimaschutz: der Betrieb des Marktes wird über ein energieeffizientes Blockheizkraftwerk unterstützt, die Dachflächen sind zur Hälfte begrünt.
Resumée: jetzt ist es sichtbar, Famila kommt und das damit deutlich erweiterte Angebot wird Jesteburg gut tun. Zum letztendlichen Erfolg geführt hat – neben einer für die Jesteburger Situation quasi passgenauen Überarbeitung des Niedersächsischen Raumordnungsprogramms, dass die Akteure auf beiden Seiten an das Projekt geglaubt haben. Das trifft für den Jesteburger Gemeinderat zumindest auf die Mehrheit der Fraktionen SPD, CDU, Grüne zu; auch Famila hat immer wieder erklärt, dass trotz aller Hürden und Querschüsse an dem attraktiven Standort festgehalten wird.