27. Juni 2020 Thema: Mobilität Von Cornelia Ziegert
Nach den letzten Verlautbarungen der niedersächsischen Landesregierung soll die Güterverkehrsstrecke zwischen Buchholz und dem Güterbahnhof Maschen ab 2027 wieder für den Personennahverkehr geöffnet werden, so dass die Samtgemeinde Jesteburg eine direkte Bahnverbindung nach Hamburg bekommen würde.
Wenn man SPD-Mitglieder aus der Samtgemeinde Jesteburg fragt, wo der zukünftige Jesteburger Bahnhof gebaut werden sollte, hört man immer die gleiche Antwort: möglichst nah am früheren Standort an der Bahnhofstraße.
Zur Vorbereitung der weiteren Planung hatte der Samtgemeinderat 20.000 Euro für ein Standortsuchverfahren in den Haushalt 2020 eingestellt, um einen Vergleich zwischen den möglichen Standorten am Reindorfer Feldweg/Allerbeeksring und am Sandbarg nördlich der Bahnhofstraße durchzuführen. Zwischenzeitlich ist allerdings durchgesickert, dass der Standort Reindorfer Feldweg/Allerbecksring von fachkundiger Seite als völlig ungeeignet abgelehnt wird. Der verbleibende Standort für einen neuen Bahnhof am Sandbarg nördlich der Bahnhofstraße wurde schon bisher von der SPD in der Samtgemeinde Jesteburg favorisiert. Meine Meinung als SPD-Fraktionsvorsitzende im Samtgemeinderat: die Haushaltsmittel von 20.000 Euro brauchen wir nicht mehr für ein Standortsuchverfahren ausgeben, sondern sollten diese gleich in die Flächennutzungsplanänderung der Sandbargfläche stecken, um die Bahnhofsplanung abzusichern.
Da der alte Jesteburger Bahnhof nach Schließung der Bahnstrecke für den Personenverkehr abgerissen worden war und das Grundstück anderweitig bebaut wurde, kann der Bahnhofsneubau einschließlich Parkmöglichkeiten für Pkw nur auf der nördlichen Seite des ehemaligen Jesteburger Haltepunktes erfolgen. Südlich der Bahnstrecke befindet sich an der Bahnhofstraße eine Bushaltestelle, so dass eine Vertaktung des Jesteburger Bahnhofs mit dem überörtlichen Busverkehr problemlos möglich ist. Für den Wechsel vom nördlichen zum südlichen Bahnsteig steht bei uns eine Fußgängerbrücke über die Bahngleise auf dem Wunschzettel. Falls diese aber zu teuer sein sollte, könnte der frühere barrierefreie Fußweg, der entlang des Bahndamms und unter der Bahnbrücke verlief, reaktiviert werden.
Nördlich der Bahn sollte der zukünftige Jesteburger Bahnhof am Sandbarg durch neue Zufahrtstraßen erschlossen werden, die von der Itzenbüttler Straße bzw. vom Kleckerwaldweg abzweigen und möglichst nah am Bahndamm verlaufen. Eine Nutzung der bestehenden Straßen „Am Osterberg“ und „Am Trunhoop“ als Zufahrtstraßen zum künftigen Jesteburger Bahnhof kommt für die SPD nicht infrage. Dafür müssen allerdings die Flächen nördlich der Bahn baurechtlich gesichert werden, was – bezogen auf die östliche Trasse der Zufahrtstraße – nur jetzt möglich ist, weil dort kurzfristig ein Eigentümerwechsel geplant ist.
Wenn die Gemeinde und die Samtgemeinde Jesteburg jetzt nicht handeln, um den Flächenbedarf für einen neuen Jesteburger Bahnhof einschließlich P+R-Parkplätzen und Zufahrtstraßen nördlich der Bahn am Sandbarg zu sichern, könnte es sein, dass ab 2027 zwar Personenzüge durch den Ort nach Hamburg fahren, aber hier nicht halten werden. Deshalb werden die SPD-Mitglieder im Bauausschuss der Gemeinde Jesteburg am nächsten Mittwoch für die Aufstellung eines Bebauungsplanes für die Sandbargfläche stimmen; vorrangig ist für die SPD die Sicherung des Flächenbedarfs für einen neuen Jesteburger Bahnhof.
Die weiteren Planungsziele für dieses Gebiet wollen wir im Verlauf des Bauleitplanverfahrens im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern entwickeln.