26. September 2020 Thema: Bauen, Entwickeln und Planen Von Steffen Burmeister
Eine Steinmauerorgie. Im Ort entstehen neue Unterkünfte für Monteure, gegenüber von Röder ein Neubau, da, wo der Grieche war, ein Umbau. Und mit diesen Projekten kommt bei den Umfriedungen ein neuer Baustil in Jesteburg an. Mauer ist nicht gleich Mauer lernen wir. Das, was da gebaut wird, führt zu Reaktionen. „Maurisch und mediterran“ sagen die einen, „unbeholfen und eher zusammengegipst als kunstfertig“ finden das die anderen.
Die Schönheit liegt, wie gesagt, im Auge des Betrachters.
Wir haben in Jesteburg eine Ortsgestaltungssatzung. Und zumindest die Fläche beim Griechen ist Bestandteil der Ortsmitte und damit des Geltungsbereichs dieser Satzung. Der Landkreis hat sich am Mittwoch Mauer und Satzung angesehen; er hat sich nicht geäußert, wie er die Mauer geschmacklich beurteilt. Aber er hat bestätigt, dass die Satzung so eine Mauer nicht ausschließt, auch wenn in der Präambel steht, dass „Baumaßnahmen und bauliche Anlagen, Teile davon sowie Strassenmobiliar auf die in der zu dieser örtlichen Bauvorschrift gegebenen Begründung näher beschriebene Eigenart des Ortsbildes, insbesondere hinsichtlich ihres Maßstabes, ihrer Größe und Gestaltung Rücksicht nehmen [müssen]“. Laut Landkreis ist das also gegeben.
Nun könnten wir für zukünftige Fälle solche Mauerorgien ausschließen. Dann müssen wir die Satzung ändern. Wir würden gern einen Antrag dafür einbringen – uns interessiert aber besonders Ihre Meinung dazu. ‚Mediterran‘ oder ’schlicht unpassend‘? Sollen wir der Errichtung weiterer solcher Mauern einen Riegel vorschieben? Schreiben Sie mir (steffen.burmeister@gmx.de)!