17. August 2021 Thema: Bauen, Entwickeln und Planen Von Cornelia Ziegert
Die SPD beantragt Änderungen zum Vorentwurf des Bebauungsplans Seevekamp-Süd.
Die Gemeinde Jesteburg lässt zur Zeit den Vorentwurf des Bebauungsplan „Seevekamp-Süd“ erstellen, der nach nochmaliger Beratung im Bauausschuss öffentlich ausgelegt werden soll. Während der öffentlichen Auslegung haben – wie immer – die Bürger die Gelegenheit, dazu eine Stellungnahme abzugeben. Im Plangebiet zwischen Seevekamp und Schierhorner Weg sollen 106 Wohneinheiten in Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser sowie ein Kindergarten entstehen.
Bei den bisherigen Beratungen im Bauausschuss und bei direkten Gesprächen mit den Betroffenen hat sich herausgestellt, dass die Anwohner der nördlich und westlich gelegenen Wohngebiete vor allem die massive Bebauung in den nördlichen Baufeldern kritisch beurteilen. Da das Gelände ohnehin höher gelegen ist als die direkt angrenzenden Mehrfamilienhäuser am „Seevekamp“, würden die im Neubaugebiet geplanten Mehrfamilienhäuser die vorhandene Bebauung mit einer Höhe von 9 Metern um einige Meter überragen. Noch krasser wäre der Höhenunterschied zwischen den eingeschossigen Bungalows an der Straße „Waldwinkel“ und den östlich davon geplanten Mehrfamilienhäusern.
Die Bedenken der unmittelbaren Nachbarn bezüglich der Gebäudehöhen im nördlichen Teil des Plangebietes sind für uns nachvollziehbar. Auf diese Bedenken hat die SPD-Fraktion im Gemeinderat Jesteburg jetzt mit einem neuen Antrag zum Vorentwurf des Bebauungsplans „Seevekamp-Süd“ reagiert. Um mehr Distanz zwischen der vorhandenen Bebauung im Wohngebiet Waldrand-Ost und den Gebäuden im geplanten Baugebiet „Seevekamp-Süd“ zu schaffen, soll der am östlichen Rand des neuen Baugebietes geplante Grünstreifen an den westlichen Rand verlegt werden. Auf diese Weise würde zwischen dem alten und dem neuen Baugebiet eine 10 Meter breite Grünfläche entstehen, die mit heimischen Gehölzen bepflanzt wird.
Ergänzend dazu habe ich beantragt zu prüfen, ob in den beiden Baufeldern, die direkt an das Wohngebiet mit eingeschossigen Bungalows östlich der Straße „Waldwinkel“ angrenzen würden, ein Wohngebiet mit Minihäusern für Senioren entstehen kann. In den bisherigen Planentwürfen sind dort zweigeschossige Mehrfamilienhäuser mit jeweils 8 Wohnungen vorgesehen, deren Firsthöhe voraussichtlich doppelt so hoch wäre, wie die Firsthöhe der vorhandenen Gebäude östlich der Straße „Waldwinkel“. Um hier einen besseren städtebaulichen Übergang von der vorhandenen Bebauung ins neue Wohngebiet „Seevekamp-Süd“ zu schaffen, wäre an dieser Stelle ein Wohngebiet mit Minihäusern für Senioren ideal. Die Beratungen um die Schließung des Alten- und Pflegeheims Stubbenhof haben gezeigt, dass es offensichtlich einen großen Bedarf an Seniorenwohnungen in Jesteburg gibt. Allerdings habe ich bisher kein überzeugendes Argument gehört, warum dieser ausschließlich durch den Neubau relativ teurer Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage und Fahrstuhl gedeckt werden soll. Preisgünstige Minihäuser an geeigneten Standorten sollten auf jeden Fall in die Überlegungen mit einbezogen werden.
Als Minihäuser werden Wohngebäude mit einer kompletten Wohneinheit zwischen 50 und 100 Quadratmeter Wohnfläche bezeichnet, im Vergleich dazu enthalten Einfamilienhäuser 140 Quadratmeter Wohnfläche oder mehr. Minihäuser werden meistens als Fertighäuser fabrikmäßig hergestellt und in wenigen Tagen am endgültigen Standort schlüsselfertig aufgebaut, dadurch sind die Herstellungskosten pro Quadratmeter Wohnfläche niedriger als bei konventionell errichteten Ein- oder Mehrfamilienhäusern.
Für das Baufeld mit den Minihäusern im Baugebiet Seevekamp-Süd sollten nach unseren Vorstellungen außer den gesetzlichen Energiestandards für Wohngebäude folgende Parameter gelten: