29. Juni 2022 Thema: Bauen, Entwickeln und Planen Von Steffen Burmeister
(*) = Jugend-, Senioren-, Sport- und Sozialausschuss der Gemeinde Jesteburg
Gestern hatten wir im JSSSA eine kurze Tagesordnung. Dabei ein Thema mit großem Diskussions- und viel Handlungsbedarf. Es ging um unseren neuen Jestepark am Seeveufer, der viele große und kleine Besucherinnen und Besucher anlockt. Was aber auch eine neue Situation (um das hier mal neutral zu formulieren) für die Anwohner bedeutet.
Der Jestepark besteht konzeptionell aus zwei Teilen, dem Spielplatz – der auf einer Fläche entstanden ist, die schon immer im Bebauungsplan für einen Spielplatz definiert war – und einem Park-Teil mit Bänken und Chill-Angeboten. Außerdem gibt es da das Fußball-Kleinfeld und einen Basketballkorb mit dazugehöriger Beton-Platte. Und damit sind wir schon beim Kern des Problems: das Basketballspielen führt zur Geräuschentwicklung (Ball auf Beton, gegebenenfalls in hoher Frequenz), diese Geräusche werden von den Nachbarinnen und Nachbarn als ‚Lärm‘ empfunden. Das zumindest ist für alle Ausschussmitglieder nachvollziehbar.
Der Landkreis war bereits eingeschritten und hatte die Anlage als bauplanungsrechtlich nicht zulässig, die Immissionswerte – den Lärm – als zu hoch und die Nähe des Basketballfels zur nachbarschaftlichen Bebauung als zu groß eingeschätzt. Die Verwaltung hatte diese Einschätzung als Impuls aufgenommen und bereits vor etlichen Wochen den Korb entfernt.
Damit ist das Konzept ‚Jestepark‘ mit seinem förderfähigen Angebot für mehrere Generationen nicht mehr komplett. Und: nicht nur das Streetballfeld, sondern auch das Fussball-Kleinfeld scheint nach den Ausführungen des Landkreises nicht mehr 100%ig gesichert.
Standpunkt der Verwaltung – und damit Bestandteil der gestrigen Diskussion – ist: die Vorgaben des Landkreises sind eindeutig, Empfehlung ist: Abbau oder Umnutzung der Anlage. Und die Verwaltung sagt auch: die Planungen sind suboptimal gelaufen, da wurden Genehmigungen unterstellt, wo keine da waren. Und es liegt wohl auch an der bisher unklaren Arbeitsteilung zwischen Gemeinde und Förderverein (der gestern für sein Engagement auch immer wieder großes Lob bekam), dass so viele offene Fragen auf dem Tisch liegen.
Die Politik sieht ihre Aufgabe jetzt darin bei der Klärung der offenen Themen mitzuwirken. Oberste Zielsetzung – da war gestern parteiübergreifend Konsens – ist die Erhaltung der Spielangebote auf der Parkfläche. Vor allem die Zukunft des Fußballfelds ist zu sichern, gegebenenfalls auch durch die Änderung des B-Plans. Und für das Basketballfeld soll eine bestandssichernde Lösung gefunden werden – zum Beispiel über eine Verlagerung des Standorts.
Entsprechende Empfehlungen hat der Ausschuss gestern an die entscheidenden Gremien – Verwaltungsausschuss und Gemeinderat – gegeben.
Die Meinungsäußerungen der Anwohnerinnen und Anwohner gestern haben gezeigt: neben dem großen Spaß, den der Jestepark den Familien bietet, gibt es auch viel Ärger durch Folgeerscheinungen, bei denen die Gemeinde noch steuernd eingreifen muss. Wildpinkeln und -parken wurden neben dem Lärm, der vom Basketballfeld ausgeht, als wesentliche Ärgernisse berichtet.
Die bereits anberaumten Gespräche zwischen Verwaltung und Förderverein sollen der nächste Schritt sein, um die Situation insgesamt zu entspannen.