08. August 2021 Thema: Dorfleben Von nathalieverheyden
Ein Seniorenbeirat ist Partner für Rat und Verwaltung und vertritt die Belange und Interessen der älteren Menschen unserer Gemeinde. So einen Beirat hat Jesteburg auch. Und unser Seniorenbeirat tagte letzte Woche seit langem mal wieder öffentlich. Wir waren dabei – hier ein kurzer Bericht zur Veranstaltung.
Die Sitzung fand im Heimathaus statt, wo zunächst der Beiratsvorsitzende Ernst Gedak eine Zusammenfassung der Themen des Kreisseniorenbeirats des Landkreis Harburg vorstellte. Dort wurde u.a. über die kurzfristige Schließung von Altenheimen im Landkreis diskutiert (Stubbenhof!), ein Thema, das die Kreis-SPD inzwischen auf die Tagesordnung des Kreistags gesetzt hat. Auch zu den Aktivitäten des Landesseniorenbeirats wurde gesprochen. Dieses Gremium tagt immer noch nur online und hat zuletzt u.a. den Haushaltsplan genehmigt.
Wenn die Corona-Situation es zulässt, wird am 6. September die nächste Sitzung hier in Jesteburg stattfinden. „Die Mühlen fangen auf Kreis- und Landes- und Ortsebene langsam wieder an zu mahlen“, sagt der Vorsitzende Gedak.
Zu den eigenen Aktivitäten wird u.a. berichtet, dass der Seniorenbeirat Senioren beim Umbau ihrer Bäder begleitet, damit die Zuschüsse von bis zu 4.000€ auch bezogen werden können. Es wird darauf hingewiesen, dass man jedoch auch darauf achten sollte, dass es auch einige Anbieter gibt, die zu einem deutlich überteuerten Preis anbieten. Diese Angebote sind bis zu 100% zu hoch. Es empfiehlt sich unbedingt, auch die Handwerksbetriebe vor Ort anzufragen.
Bei einem Treffen mit Bürgermeister Udo Heitmann in der letzten Woche wurde thematisiert, dass es zu wenig sozialen Wohnraum in Jesteburg gibt. Die Gemeinde will genügend preiswerten Wohnraum schaffen, auch für Senioren. Allerdings gibt es keinen genauen Überblick zu Bedarf und Wünschen. Erwogen wird, das Bild durch die Verteilung eines Fragebogens „zum Ankreuzen“ zu verbessern. Dieser Fragebogen muss natürlich noch erarbeitet werden. Ein Vorschlag war auch, dass die Gemeinde über das Wochenblatt anfragt, was man als Mensch mit 65J.+ so braucht:• Wie groß soll die Wohnung sein?• Ist man noch Selbstversorger und kann vor Ort einkaufen?• Wie ist die persönliche Mobilität (Auto, Fahrrad, Rollator usw.)?
Das Thema soll bei einem nächsten Gespräch weiter vertieft werden. Es ist ja umfassender und es gehört auch die Frage nach der aktuellen Lebenssituation dazu: wie viele der Seniorinnen und Senioren wollen ihren letzten Lebensabschnitt im eigenen Haus verbringen? Wenn umgezogen werden soll: dann innerhalb Jesteburgs oder doch evtl. nach Buchhholz , da dort auch z.B. Ärzte vor Ort sind?
Die Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge wird wohl „geschlossen“, da zum einen der Bedarf deutlich nachgelassen hat und dann auch die Senioren weniger werden, die sich an den Reparaturen einbringen. Zurzeit gibt es beim Bauhof ein Abstellraum, der geräumt wird. Es wurden in der Zeit 180 Räder eingesammelt, wovon +/- 150 verschenkt wurden.
Nach einer langen Debatte in der großen Runde haben sich die Organisatoren dazu entschieden, diesen Treffpunkt wegen Corona nur noch als „Kaffee und Kuchen-Termin“ zu gestalten. Geklönt werden kann natürlich auch, wobei Geimpfte und Genesene den Abstand immer noch waren müssen. Das miteinander Spielen (wie früher) ist momentan nicht mehr gestattet. Der nächste Treff findet am nächsten Dienstag, den 10.08.2021, ab 15:00 Uhr für etwa 90 Minuten im Heimathaus statt.
Am 24-26. November ist für den deutschen Seniorentag ein Bus gechartert. Die Tour wird allerdings nur an einem Tag stattfinden, welcher noch nicht feststeht.
Udo Heitmann hat darauf hingewiesen, dass der Seniorenbeirat kein Festausschuss ist, sondern als wichtiges Bindeglied zwischen Verwaltung und Senioren fungiert. D.h. Informationen aus der Bevölkerung und den entsprechenden Vereinen sammelt und Informationen aus der Verwaltung und den Kreis- und Landes-Seniorenbeiräten in die Bevölkerung bringt. Daher sollten sich auch Bürgerinnen und Bürger dabei mit einbringen, egal wie alt oder jung sie sind. Ein fitter Mensch mit 85 kann aktiv mithelfen und genauso kann ein gesundheitlich eingeschränkter Bürger mit 57 auch nur als Besucher dabei sein. Kein Problem.
Da die Begegnungsstätte im Untergeschoß für eine andere Nutzung gebraucht wird, hat man sich über eine vorübergehende Nutzung von Räumlichkeiten Gedanken gemacht und hat bereits bei Ole Bernatzki (AHD) nachgefragt, ob es dort eine Nutzungsmöglichkeit für die Senioren gibt. Das könnte so in der Woche abends ab 17:00 Uhr umgesetzt werden. Ebenso kann auch am Wochenende die Räumlichkeit genutzt werden. Sollte ein Fahrdienst nötig sein, ist auch dies evtl. möglich. Es muss jedoch der finanzielle Ausgleich geschaffen werden.
Der Seniorenbeirat hat sich gegen eine Nutzung am Abend ausgesprochen, da es im Winter sehr früh dunkel und die Anreise, vor allem die Abreise entsprechend beschwerlich ist. Der Samstag ist für gut befunden worden, da dort auch am Vormittag etwas im Hellen möglich ist. Jetzt ist man auf der Suche nach einem / einer Verantwortlichen und dann gibt es weitere Informationen dazu.
Die Rats- und Ausschusssitzungen, die im Schützenhaus stattfanden und per Stream „besucht“ werden konnten, waren leider sehr schlecht zu verstehen!Der Fahrradstreifen auf der L213 wird nicht genehmigt. Daher wurde vom Vorsitzenden Ernst Gedak eine neue Strecke erarbeitet.Landkreis: Ausbildung zum Seniorenbegleiter – es gibt dazu einen Kurs vom 20.09. bis 13.12.2021 ab 18:45 – 21:45 in der Kreisvolkshochschule Maschen für Ehrenamtliche. Dieser Kurs wird vom Landkreis finanziert.Der Vorsitzende hatte bei der Verwaltung angeregt, dass für z.B. Bänke und Tische vom Bauhof überholt werden sollten; das wurde allerdings abschlägig beschieden, da niemand Zeit dafür aufbringen konnte. Daraufhin hat sich Ernst Gedak dann selbst ein Team zusammengestellt und die Aufgabe erledigt.Es gibt weitere Verbesserungsvorschläge und Wünsche: der Defekt an der Strassenbeleuchtung am Kleckerwaldweg und Pappelweg soll behoben werden, die Wege zur Seeve sollen zukünftig mit weniger grobem Splitt überarbeitet werden, die Nutzung mit einem Rollator dort ist aktuell schwierig.
Ratsmitglied Hans-Jürgen Börner erlaubte sich noch das statement, dass sich die Seniorinnen und Senioren in Jesteburg sehr genügsam zeigen. Nach dem Verlust derBegegnungsstätte am Sandbarg – weil dort eine Kindertagesttätte eingerichtet wurde – wären kaum Beschwerden ‚in der Politik‘ angekommen. Wäre Vergleichbares für eine andere Altersgruppe passiert, hätte es böse Briefe und Beschwerden gegeben. Hans-Jürgen Börner wies darauf hin, dass die Seniorinnen und Senioren sich bei Wünschen und Reklamationen gerne direkt an ihre politischen Vertreter wenden können. Davon ist zu wenig in der Vergangenheit Gebrauch gemacht worden.