Unser Jahresrückblick (3)

Juli

Alpha-E ist vom Tisch. Auf Vorschlag des Niedersächsischen Verkehrsministers Olaf Lies soll jetzt statt eines Neubaus die Strecke über Lüneburg und Uelzen saniert und teilweise mit weiteren Gleisen und Weichen ausgestattet werden. Der Protest der Heide-Kommunen reduziert sich entsprechend, die Plakate und die Hinweise auf eine mögliche Trassenführung bleiben jedoch weitestgehend bestehen – als ob man dem Vorstoß von Minister Lies nicht traut.

Am „Preussischen Hut“ gibt es jetzt bis Oktober eine Vollsperrung. Die Kreiselbaumaßnahmen in Jesteburg sind in vollem Gange, die Brückensanierung in Jesteburg wird bereits vorbereitet und Gleiches gilt für die Bahnbrücke in Ramelsloh – in den nächsten Monaten wir für die AutofahrerInnen der Verkehr weniger flüssig und dafür durch Umwege, Bedarfsampeln und Staus geprägt sein.

Im Juli meldet sich auch Ministerpräsident Stephan Weil in Jesteburg und ehrt (lässt ehren über Landrat Rainer Rempe) Mariam Wehbi für ihr ehrenamtliches Engagement mit der Niedersächsischen Medaille für vorbildliche Verdienste um den Nächsten. Mariam Wehbi, als 16-Jährige 1980 aus dem Libanon nach Jesteburg geflüchtet, ist seit 1993 für die Kleiderkammer der Gemeinde aktiv und kümmert sich engagiert um Schutzsuchende, die unsere Gemeinde aktuell erreichen.

Die Wählergruppe WIN zerstreut sich fast restlos im Juli; während Henning Buss nach seinen kurzen Stationen als Funktionsträger bei der CDU und der WIN jetzt zur UWG weiterzieht gründen Elke und Rainer Feldhaus zusammen mit Siegfried Lüdtke die ‚Jesteburger Liste‘.  Auswirkungen hat diese Implosion für die Sitzverteilung im Gemeinderat, nachdem sich Elke Feldhaus mit der SPD inhaltlich abgewogen zu einer Gruppe zusammenfindet: die UWG verliert den Vorsitz im Finanzausschuss und Volker Knubbe übernimmt engagiert.

Neue Abstimmungsmehrheiten sind ab sofort sichtbar. – Die folgenden Monate zeigen: es wird ein deutlich konstruktiverer Ansatz in der Gemeinderatsarbeit, v.a. in den Gesprächen zwischen Grünen, CDU und SPD gefunden.

Ein nennenswerter Brand ist auch noch zu protokollieren: im Seevekamp greift ein Feuer großflächig um sich, Wehren aus diversen Gemeinden waren mit weit über 100 Einsatzkräften vor Ort und konnten ein Übergreifen des Feuers auf das benachbarte Wohnhaus verhindern.

August

Das Organisationsteam des Bendestorfer Dorffests darf sich über eine sehr gelungene Veranstaltung freuen, etwa 1.000 Besucher haben sich die Zeit genommen und den Tag in Bendestorf genossen. „Summer in the Village“ war das Motto.

Highlights die Tanzshows des Tanzstudios Ring und die Feuershow der Flambas am Abend.

Ansonsten ist im August natürlich vor allem Sommer. Und Sommerferien.

Derweilen dreht sich in der Jesteburger Verwaltung das Personalkarussell: der langjährige Kämmerer und stellvertretende Gemeindedirektor Henning Oertzen hat seine letzten Arbeitstage – demnächst kümmert er sich um die Finanzen in der Nachbargemeinde Rosengarten. Ersetzt wird er kurz darauf durch die neue Kompetenzträgerin für Finanzen: Sandra Ostermann. Bei Henning Oertzen bedanke ich mich für seinen Einsatz in seiner Jesteburger Zeit.

September

Stichwort ‚Digitalisierung‘ – es tut sich was!

Während wir in den Einrichtungen landesweit zunehmend den Mangel an Erziehungspersonal zu spüren bekommen (mit erheblichen Problemen für Eltern, Kinder und vorhandenes Personal), können Eltern nun ihr Kind in Jesteburg zumindest direkt nach der Geburt online für einen Kindergartenplatz anmelden. Ein Fortschritt immerhin.

Und es tut sich auch was beim Thema ‚Erneuerbare Energien‘ – wir laden ein zu einer dann gut besuchten Informationsveranstaltung zum Thema ‚Windkraftanlagen‚ in Lüllau und stoßen damit erneut die Diskussion zu Standorten für diese Bauwerke in unserer Samtgemeinde an.

Die Sommerferien sind vorbei, die Aktivitäten werden wieder häufiger: eine Streuobstwiese am Reindorfer Feldweg wird gegründet, ein Minister (Falko Mohrs, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur) besucht Bossard und hat ganz konkrete Unterstützung dabei: 100.000 Euro „für die Vermittlung eines schwierigen Erbes in Niedersachsen“ (Geld, das für ein neues Forschungsprojet gedacht ist, das die Kunststätte zusammen mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege umsetzen will).

Das Kultusministerium in Hannover beendet erstmal die Hoffnung auf eine ‚eigene‘ Oberstufe für die Oberschule mit gymnasialem Zweig in Jesteburg; im November wird es dann aufgrund einer weisen Entscheidung dann doch auch eine gute Lösung geben.

Und Daniel Ibing wird zum Vizekönig des Jesteburger Schützenvereins erkoren. Den Pokal der Kanoniere bekam unser Ratskollege Gerd Matthies. Glückwünsche!

Zum Infoabend der Energiegenossenschaft kamen über 100 Jesteburgerinnen und Jesteburger -und interessierte Gäste aus dem ganzen Landkreis. Die „Seeve Bürgerenergie eG“ berichtete zu Plänen und anlaufenden Projekten und warb für’s Mitmachen. Und etliche BesucherInnen zeichneten tatsächlich noch am gleichen Abend Genossenschaftsanteile. Ein schöner Erfolg!

Eine wichtige Entscheidung trifft mit großer Mehrheit der Gemeinderat Jesteburg in diesem Monat: eine zukünftige Bebauung der Sandbargfläche nördlich der Bahnlinie wird durch eine sogenannte Veränderungssperre angestoßen. In den nächsten Jahren soll hier ein Neubaugebiet entstehen, das Wohnen und Gewerbe mitten im Ort realisiert werden. Und auch Infrastruktur für den geplanten und gewünschten Bahnhaltepunkt und – wenn es nach uns geht – auch ein Kindergarten sollen hier ihren Platz finden.

Und das Porzellanmuseum in Bendestorf sieht jetzt wirklich so aus, als würde es unmittelbar vor der Eröffnung stehen.