30. Dezember 2023 Thema: Gemeinschaft Von Angelika Schiro
Neues Personal: die Kämmerei wird ab sofort von Sandra Ostermann geleitet, der neue Finanzausschuss-Vorsitzende Volker Knubbe ist sehr erfreut über den guten Start der Zusammenarbeit.
Nachdem der Landkreis Harburg die Baugenehmigung erteilt hat, kann die Errichtung des Container-Standorts für Geflüchtete in Bendestorf auf einem Grundstück hinter der Tankstelle losgehen. 60 Menschen aus alle Welt sollen hier vorübergehend Schutz suchen. Im November wird es dazu eine Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger geben.
Ein neuer Seniorenbeirat (siehe Titelbild) wird gewählt. Nach 13 Jahren im Vorstand macht Ernst Gedak Platz für Jüngere – gemeint ist die neue Vorsitzende Heidi Peters, der wir an dieser Stelle nochmal herzlich gratulieren.
Einsatzfreudige Mitbürgerinnen setzen sich im Oktober ein beim sogenannten ‚Dorfputz’ – trotz Dauerregens. Sehr lobenswert ist das und ein schönes Beispiel für den Einsatz Weniger für die ganze Gemeinschaft. So passend der Begriff – so hinterfragbar der Bezug: ist das tatsächlich unser Selbstverständnis, das Jesteburg ein Dorf ist? Aus der Größenordnung sind wir eigentlich längst rausgewachsen. Jesteburger mit seinen über 8.000 EinwohnerInnen hat längst Kleinstadtgröße (in Deutschland gibt es hunderte von Orten mit Stadtrechten mit weniger Einwohnerinnen). Entsprechend professionell, das hier mal als eingeschobener Appell, sollten wir mit unserem Ort und seiner Entwicklung auch umgehen! – Und wenn Sie sich – wie so viele – fragen, warum in Jesteburg Wohnungen knapper und knapper werden während es in Hanstedt offensichtlich gut vorwärts geht – es sind politische Entscheidungen zu Baurechten, Firsthöhen und Verdichtungschancen, die bei uns eben nicht getroffen werden.
Die sich in den Wochen vorher bereits anbahnende Entwicklung für den Sandbarg wird zum Beschluss des Gemeinderats: es geht um den Bebauungsplan „Hinter der Bahn“ zwischen den Straßen Sandbarg, Am Osterberg, Am Trunhoop und der Bahnlinie. Dort sollen Wohnhäuser, Gewerbe, ein Kindergarten, Auto- und Fahrradparkplätze für einen zukünftigen Bahnhof entstehen. Deswegen beschließt der Rat die vorgeschlagene Veränderungssperre für insgesamt 91.000 Quadratmeter.
Zwischen Lüllau und Jesteburg zeigt sich im Oktober der Wolf. Nicht direkt und persönlich, aber durch seine Opfer. Nahe der Seeve und nicht weit von der nächsten Wohnbebauung werden Schafe gerissen.
Und das Bendestorfer Filmmuseum erweitert seine Sammlung um ein Sofa, auf dem Nadja Tiller mal gesessen hat.
Der November beginnt mit einem schönen Brauch in der Gemeinde Jesteburg: das Lichtermeer (Initiatorin ist Carola von der Lieth) findet am 2.11. statt und die Ortsmitte ist voll flanierender, schaufenster-guckender, punschtrinkender Menschen.
Die Aktion tut dem örtlichen Handel gut. Unser Einzelhandel braucht rege Frequenz und einen aktiven Gewerbeverein!
Nach dem Mehrfamiliengebäude im Pfarrweg hat die Kommunale Wohnungsbaugesellschaft, an der die Gemeinde beteiligt ist, ihr zweites Projekt in Jesteburg fertiggestellt. Auf dem Zirkusplatz sind zwölf Eineinhalb- und Zweizimmerwohnungen entstanden, die – kein Wunder bei dem Wohnungsmangel in unserem Ort – bereits alle vermietet sind.
Zum Pachtvertrag für die Museumsscheune wird im November diskutiert – ziemlich sicher geht es so aus: der Pachtvertrag endet 2025, ein Teil der Aktivitäten und Ausstellungsstücke der Museumsscheune wird ins Heimathaus umziehen – die Scheune (Baujahr 1748) wir abgerissen und es entsteht Neues. Damit sind umfassende Flächen der Ortsmitte in der Überplanung: neben dem Bereich der Museumsscheune auch die Fläche neben dem Kreisel und die Fläche zwischen der Backstube Janzen und der Itzenbüttler Strasse – inkl. ehemaligen Schmiede und dem zugehörigen Wohnhaus (ex Frommann).
Gute Nachrichten gibt es im November für die Oberschule mit gymnasialem Zweig in Jesteburg: der Kreistag beschließt, weise, einen weiteren Zug für die IGS Seevetal (Hittfeld). Damit ist der Platz gesichert für Schülerinnen und Schüler, die in der Oberschule Jesteburg erfolgreich die Sekundarstufe I abgeschlossen haben. Wir freuen uns sehr über diese Entscheidung, die zur Zukunftssicherung des Schulstandorts Jesteburg beitragen wird!
Der Herbst ist vorbei – nun hätte es eigentlich schon mal ein Update zu den ministeriellen Überlegungen zur Bahnstrecke geben müssen. Es liegt noch nichts vor – wir fragen jetzt mal nach.
Die Weltlage bessert sich auch zum Ende des Jahres nicht wirklich. Und dazu kommt jetzt noch das schlechte Wetter. Trüb ist es und trüb scheinen die Aussichten – Haushaltslöcher auf allen Ebenen, nervenaufreibende Umwege über den Moorweg, schließender Einzelhandel. Zum Ende des Jahres machen der Jesteburger Buchladen und Knackig-Frisch zu. Beide Unternehmen finden niemand, der die Nachfolge antreten will. Weniger Angebot in Jesteburg – dafür aber mehr Monteurswohnungen.
Der Weihnachtsmarkt zieht um auf den Parkplatz des Schützenhauses. Das gefällt nicht jeder und jedem – aber auf jeden Fall den Menschen, die am ersten Adventswochenende und bei Bilderbuch-Winterwetter ihren Nachmittag und Abend dort verbringen, und die sind zahlreich.
Und die Genossenschaft zum Betrieb des Gasthauses in Harmstorf knackt die Schwelle der 300 gezeichneten Anteile. Dafür unsere Glückwünsche!
Und das ist dann vielleicht doch das Highlight des Jahres für die meisten: Mitte des Monats wird der Kreisel endlich für den Verkehr freigegeben. Nach vielen Jahren Diskussion endlich eine Lösung. Gefällt natürlich in Jesteburg auch nicht jedem Menschen, aber dient der verkehrlichen Entlastung für einen wachsenden Ort. Insbesondere für die Gewerbetreibenden, die von den Straßensperrungen massiv betroffen waren, wendet die Lage sich jetzt wieder zum Positiven. Aber auch für die Anwohner des Moorwegs und der anderen von den Baustellenumfahrungen betroffenen Straßen.
Betroffene Eltern nutzen die Veranstaltung zur Kreiseleröffnung und machen auf ihre Nöte aufmerksam: die vorübergehende Krippenschließung im Januar wegen Personalmangels ist nur ein Indikator für die grundsätzlich unbefriedigenden Ressourcen im Bereich frühkindlicher Erziehung.
Damit schließen wir den Jahresrückblick des SPD-Ortsvereins der Samtgemeinde Jesteburg und wünschen Euch und Ihnen einen ruhigen oder aufregenden Jahreswechsel – ganz wie gewünscht. Auf jeden Fall einen perfekten Start in 2024! Macht es / machen Sie es gut!
Eure und Ihre Angelika Schiro
(Fraktionsvorsitzende Gemeinderat Jesteburg)