21. Juni 2021 Thema: Bauen, Entwickeln und Planen Von Cornelia Ziegert
Einen besseren städtebaulichen Übergang vom bestehenden Wohnquartier Waldrand-Ost ins geplante Neubaugebiet Seevekamp-Süd, das Belegungsrecht der Gemeinde Jesteburg für die dort geplanten Sozialwohnungen und mehr Flexibilität bei den Klimaschutz-Vorschriften sind die wesentlichen Punkte, die die SPD-Fraktion im Gemeinderat Jesteburg für die Aufstellung des neuen Bebauungsplanes Seevekamp-Süd in Jesteburg bei der letzten Bauausschusssitzung des Jesteburger Gemeinderates gefordert hat.
Von einigen nördlich des Plangebiets ansässigen Anwohnern des Seevekamps wurde die massive Bebauung in den nördlichen Baufeldern kritisiert. Da das Gelände ohnehin höher belegen ist als die direkt angrenzenden Mehrfamilienhäuser am „Seevekamp“ würden die die im Neubaugebiet geplanten Mehrfamilienhäuser die vorhandene Bebauung mit einer Höhe von 9 Metern um einige Meter überragen. Noch krasser wäre der Höhenunterschied zwischen den ein-geschossigen Bungalows an der Straße „Waldwinkel“ und den östlich davon geplanten Mehrfamilienhäusern. Die Bedenken der unmittelbaren Nachbarn bezüglich der Gebäudehöhen im nördlichen Teil des Plangebietes sind für uns nachvollziehbar, deshalb haben wir vorgeschlagen, in den nördlichen Baufeldern kein zweigeschossiges Mehrfamilienhaus mit zehn Wohnungen, sondern Reihenhäuser mit einer maximaler Höhe von 9 Metern in einer aufgelockerten Anordnung von jeweils 3 Wohneinheiten zu bauen. Dadurch würde nicht nur ein besserer Übergang zur vorhandenen Bebauung geschaffen, sondern es würden auch preisgünstige Häuser für Familien mit Kindern entstehen.
Zweigeschossige Mehrfamilienhäuser sollten nach den Vorstellungen der SPD lediglich im östlichen Teil des Plangebietes entstehen. 30 % der im Baugebiet Seevekamp-Süd geplanten ca. 100 Wohneinheiten sollen später als Sozialer Wohnungsbau bzw. als bezahlbarer Wohnraum vermietet werden, und zwar jeweils 15 % Sozialwohnungen und 15 % bezahlbare Wohnungen. Für die Sozialwohnungen fordert die SPD ein Belegungsrecht durch die Gemeinde Jesteburg. Bei den „Bezahlbaren Wohnungen“ sollte die Miethöhe auf dasselbe Niveau begrenzt werden, wie bei der Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft für den Landkreis Harburg (KWG). Über diese Punkte herrschte bei den Fraktionen im Bauausschuss Übereinstimmung.
Unterschiedliche Auffassungen gab es dagegen über die Festschreibung von Klimaschutzvorschriften im zukünftigen Bebauungsplan Seevekamp-Süd. Während Grüne und UWGJes den Energiestandard KFW40, die Festsetzung von Photovoltaikanlagen und den Ausschluss fossiler Brennstoffe im Bebauungsplan zwingend vorschreiben wollen, fordert die SPD bezüglich der Klimaschutzvorschriften mehr Flexibilität. Und wir haben Argumente für unsere Position:
Nach unserer Auffassung sollten die Hausbesitzer im Baugebiet Seevekamp-Süd selbst entscheiden können, wie sie die jeweils geltenden Klimaschutzziele erreichen wollen und mit welcher Technologie dies geschehen soll.