13. März 2022 Thema: Bauen, Entwickeln und Planen Von helmutluellau
Bendestorf verändert sich. Es gibt hier aktuell eine rege Bautätigkeit, die belegt, wie Bendestorf wächst, neue Bürgerinnen und Bürger in seiner Mitte aufnimmt und seinem Ruf als besonders attraktiver Wohnort in der Samtgemeinde Jesteburg gerecht wird.
Prominenteste Beispiele sind sicher der Umbau/Neubau des Café Kurth, das Porzellanmuseum und die Überplanung des Filmgeländes. Aber es gibt auch diverse andere Objekte, die beachtenswert sind und für die Entwicklung unseres Dorfes stehen. Hier sind meine Eindrücke und meine Kommentare zu den Baustellen in Bendestorf.
Am Ortseingang von Buchholz kommend gab es über viele Generationen ein Café (bekannt für seinen ausgezeichneten gedeckten Apfelkuchen!) und Gasthaus in einem architektonisch gefälligen Gebäude. Vor Jahrzehnten haben hier zahlreiche Schauspielerinnen und Schauspieler übernachtet, die sich zu Filmaufnahmen in Bendestorf befanden.
So steht es auch auf der passenden Tafel zum ‚Historischen Rundweg Bendestorf‘: „Der Film machte in den 1950er Jahren den Ort noch bekannter. Es begann eine neue Blütezeit. Die Hotels bauten an. Bei Kurth wurde gebacken und „konditort“, auch Backbleche von Bendestorfern schob man hier in den Ofen. Der Betrieb wurde jahrzehntelang von der Pensionsmutter Annemarie Kurth als Patriarchin geführt“.
In den letzten Jahren hatte der gastronomische Erfolg an diesem Standort jedoch nachgelassen. Die Betreiber haben des Öfteren gewechselt. Letztendlich wurde der Gastronomiebetrieb endgültig eingestellt. Zunächst fand sich ein Investor, der das Objekt sanieren und einer neuen Nutzung zuführen wollte. Als festgestellt wurde, dass die Baumaßnahmen doch erheblich grösser ausfallen, als ursprünglich angenommen, verkaufte er die Immobilie wieder.
Der neue Eigentümer beauftragte das Architektenbüro Brauer aus Jesteburg. Axel Brauer stellte dem Bauausschuss seine Planung vor, die umfangreiche Befreiungen vom Bebauungsplan voraussetzten. Der Entwurf überzeugte alle Ausschussmitglieder – die erforderlichen Befreiungen wurden erteilt. Hier entstehen jetzt 14 Wohnungen in unterschiedlichen Grüßen, teilweise können sie auch zu gewerblichen Zwecken genutzt werden.
Unter Einbezug der alten Bausubstanz wird nach der Fertigstellung hier eine ganz tolles Objekt entstehen.
Dieses besondere Bauprojekt hat schon eine längere Geschichte. Vor nunmehr fünf Jahren lag dem Fachausschuss ein Antrag für die Erstellung eines Porzellanmuseums an der Jesteburger Straße vor. Der ursprünglich geplante Standort (gegnüber des Ruheforst), wurde vom Landkreis abgelehnt. Auch Plan B – ein Standort mitten in Bendestorf – konnte nicht realisiert werden. Gefunden und erworben wurde dann an der Jesteburger Straße vor der Abzweigung Kieferneck ein passendes Grundstück. Zahlreiche Auflagen waren zunächst zu erfüllen, schließlich wurde im Jahr 2021 die Baugenehmigung erteilt.
Der große Kran neben der Landessstraße zeugt davon: zwischenzeitlich wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Das aus dem Jahr 1652 stammende Fachwerkhaus (es war jahrelang eingelagert) wird jetzt aufgestellt. Angegliedert werden soll auch ein Café.
Nur ein paar 100 Meter weiter ist das ehemalige Filmgelände. Über zehn Jahre hat sich der Gemeinderat Bendestorf mit einer Bauanfrage befasst, es gab viele Kriterien abzuwägen. Der Projektentwickler Friedrich-Wilhelm Lohmann aus Winsen/Aller hat unermüdlich für die Realisierung gekämpft.
Nachdem das Objekt in zahlreichen Sitzungen diskutiert und auf den Weg gebracht wurde und nachdem zweimal der Investor gewechselt hat wurde im letzten Jahr endlich mit den Bautätigkeiten begonnen.
Hier entstehen 30 barrierefreie Wohnung. Alle Wohnungen erhalten einen PKW Stellplatz in der Tiefgarage – von dort aus sind die Wohnungen über Fahrstühle direkt zu erreichen.
Die Vermarktung der Wohnungen hat zwischenzeitlich begonnen. Falls die Bauarbeiten weiter so zügig weitergehen, könnten noch in diesem Jahr die ersten neuen Eigentümer oder Mieter einziehen!
Die alte Dorfstraße in Bendestorf ist von beiden Seiten dicht bebaut. Man vermutet kaum, dass sich hier noch ein über 4.000m² großes Grundstück befindet. Die Topographie ist herausfordernd – nach beiden Seiten steigt das Niveau steil an.
Für diese Fläche wurden im Laufe der Zeit für eine gewünschte Bebauung einige Befreiungsanträge eingereicht, die in den Gremien allesamt abgelehnt worden sind. Im Jahr 2021 hat dann ein Bendestorfer Bürger das Grundstück erworben. Eine Lösung für eine Bebauung wurde gefunden. Im hinteren Bereich wird ein Wohnhaus entstehen. Das Grundstück wurde zwischenzeitlich geräumt und mit den Bauarbeiten kann begonnen werden.
In der Poststraße 2 stand bis 2019 das Haus der Familie Peters, in dem ihr Gemischtwarenladen seine Blütezeit hatte. Von 1929 bis 1970 konnte man, das ist heute kaum vorstellbar, hier fast alles kaufen: Nägel, Werkzeug, Zaundraht, Töpfe, Pfannen, Porzellan, Gemüse, Aufschnitt, Milch, Käse …
Zwischenzeitlich hat der Eigentümer mehrfach gewechselt. Der jetzige Eigentümer hat das Grundstück vor zwei Jahren erworben, das Bestandsgebäude war bereits abgerissen. Mit den Bauarbeiten wurde im letzten Jahr begonnen und im Februar fand das Richtfest statt. Hier wird in Kürze eine junge Familie ihr neues Zuhause finden!
Ursprünglich gehörte das Haus der Familie Ballhausen. An der Ecke Gartenstraße/Gartenhöhe eröffneten sie ein Café. Später wurde in dem Gebäude eine Gaststätte betrieben. – Und auch für diesen Standort war das Ende der Filmproduktion der Wendepunkt: es kamen immer weniger Besucher nach Bendestorf und so wurde vor vielen Jahre auch dieser gastronomische Betrieb eingestellt und das Haus wurde zu Wohnzwecken genutzt. Und seit 2020/2021 steht dieses Gebäude leer.
Im hinteren Bereich des Grundstücks befinden sich einige Behelfsheime, wie sie zahlreich in vielen Orten entstanden sind. Diese wurden den Flüchtlinge, die nach dem Krieg auch nach Bendestorf kamen, zur Verfügung gestellt.
Im Jahr 2021 wechselte das Gelände den Besitzer. Es sollen hier zehn Einzelhäuser entstehen. Der Gemeinderat hat dem Vorhaben zugestimmt. Wenn es zügig vorangeht, können wir hier im kommenden Jahr etliche Neubürgerinnen und Neubürger begrüßen!
Von dem Eigentümer des Grundstücks welches sich parallel zum Weg ‚Hinter dem Holze‘ befindet und vom Bardal erschlossen ist, wurden einige Befreiungsanträge gestellt, die jedoch im beschließenden Bauausschuss zunächst keine Mehrheit fanden. Im Jahr 2021 wurden geänderten Anträge eingereicht. Auf dieser Basis konnte eine Baugenehmigung erteilt werden. Und schon im Herbst des letzten Jahres wurde dann mit der Erstellung von zwei Wohngebäude begonnen. Diese Häuser können sicherlich im Laufe des Jahres bezogen werden.
Auf einem etwa 3600m² großen Grundstück, das von der Schulheide erschlossen ist, gibt es rege Bautätigkeit. Hier entstehen vier neue attraktive Wohnhäuser. Im oberen Bereich ist ein Fachwerkhaus bereits bezogen, ein weiteres wird in Kürze bezugsfertig sein. Im vorderen Bereich zur Schulheide entstehen zwei weitere Gebäude. Wegen der hier eigentlich im Bebauungsplan vorgesehenen Mindestgrundstücksgröße von 2.500 m² ist das Grundstück hier nur ideell geteilt – ein geschickter und zulässiger Schachzug des planenden Architekten.
In unmittelbarer Nähe wird im Waldweg gerade ein weiteres Grundstück für einen Neubau hergerichtet. Auch hier wird noch in diesem Jahr ein neues Wohnhaus entstehen.
Auf dem Grundstück ‚Am Jägerberg‘ standen vor zwei Jahren noch Nadelbäume und Sträucher die sich selbst ausgesät haben. Vor zwei Jahren wurde hier gerodet (der Bewuchs fiel nicht unter die Regelungen der Baumschutzsatzung) und das Gelände wurde für die Bebauung von Wohnhäusern vorbereitet.
Zwischenzeitlich ist ein Wohnhaus bereits bezogen, zwei weitere stehen kurz vor der Fertigstellung und mit dem vierten wird sicherlich in Kürze begonnen.
Ähnlich verhält es sich mit dem Projekt in der Kirchstraße 22/24. Auch hier wurde bereits vor zwei Jahren restlos gerodet, hier sollen zwei Einzelhäuser entstehen. Es ist davon auszugehen, dass auch hier im Laufe des Jahres mit den Bauarbeiten begonnen wird.
Und hier wird ein neues, wenn auch kleines, Baugebiet mit langer Vorbereitungszeit erschlossen, für das bereits im Jahr 2017 der erste Antrag gestellt wurde. Es gab zahlreiche Herausforderungen, so musste ein Bebauungsplan aufgestellt und ein Investor gefunden werden. Friedrich-Wilhelm Lohmann aus Winsen/Aller, der bereits das Filmgelände-Projekt entscheidend vorangebracht hatte, wurde beauftragt.
Entstehen werden hier sieben Einzelhäuser, in einer hochinteressanten Lage: von hieraus hat man einen freien Blick auf Bendestorf! Der Verkauf der Grundstücke hat begonnen und in diesem und/oder im nächsten Jahr können die neuen Häuser bezogen werden.
Mit allen diesen Neubaumaßnahmen (und das sind längst nicht alle, die in Bendestorf gerade in der Planung oder Umsetzung sind) entstehen in den nächsten Jahren eine neue Attraktion für unseren Ort – das Porzellanmuseum – und fast achtzig neue Wohneinheiten. Wir werden neue Bürgerinnen und Bürger begrüßen können und die Entscheider im Gemeinderat verbinden damit natürlich die Hoffnung, dass hier auch zahlreiche junge Familien mit Kindern zuziehen und damit unser Dorfleben bereichern und die Zukunft der Schule in Bendestorf sichern!